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18:00 - 24:00

UKJ: ITN – Europäisches Ausbildungsnetzwerk SmartAge

Ort
Stand 25 - Alte Chirurgie, 2. OG
Bachstraße 18

EU-Nachwuchsförderung “SmartAge”: Kann der Darm gesunde Hirnalterung fördern und Demenzen vorbeugen?

Wir erklären, wie sich gesunde Ernährung und Bewegung positiv auf das Darm-Mikrobiom auswirken und so der altersbedingte Leistungsabfall des Gehirns vermindert wird. Informieren Sie sich über aktuelle Forschung und trainieren Sie mit uns Darm und Gehirn.

Wir freuen uns, Ihnen das vom Universitätsklinikum Jena koordinierte und durch die EU geförderte europäische Forschungsnetzwerk SmartAge vorstellen zu dürfen. Unser interdisziplinäres Team, in dem 16 akademische Einrichtungen und Firmen aus 10 europäischen Ländern zusammenarbeiten, umfasst Forschende aus Medizin, Psychologie, Bioinformatik, Ernährungs- und Biowissenschaften. Alle bearbeiten gemeinsam das Thema „Darm-Hirn-Achse“ und bilden dabei internationalen, wissenschaftlichen Nachwuchs aus.

„Darm-Hirn-Achse“ nennt die Wissenschaft die Wechselwirkung von Verdauungs- und Denkorgan und beginnt gerade erst zu verstehen, wie vielfältig diese ist. Die als Darmflora oder Mikrobiom bezeichnete Gesamtheit der Bakterien im Darm spielt eine weitaus größere Rolle als nur die des Hilfsarbeiters für die Nahrungsverarbeitung. Das Mikrobiom moderiert Immunprozesse, Studien belegen auch den Zusammenhang von Änderungen der Darmflora mit psychischen und neurodegenerativen Erkrankungen. Die Signalwege und die Ursache-Wirkungsbeziehungen dieser komplexen Wechselwirkung sind der Gegenstand aktueller Forschung.

Das Darmmikrobiom spielt auch eine wichtige Rolle für die Lernfähigkeit des Gehirns, die mit zunehmendem Alter, auch bei gesunden Personen, abnimmt. Im Rahmen von SmartAge untersuchen wir diesen Zusammenhang genauer. Uns interessiert dabei besonders, ob Maßnahmen wie gesunde Ernährung und Bewegung die Darmflora positiv beeinflussen und dadurch die Leistungsfähigkeit des Gehirns älterer Menschen verbessert werden kann. Mit diesem Wissen sollen mikrobiom-basierte Therapien entwickelt werden, die die natürliche Gehirnalterung verlangsamen.

Das sogenannte „from-bench-to-bedside“ Forschungskonzept von SmartAge bedeutet, dass relevante Erkenntnisse aus der Grundlagenforschung im Labor in klinisch anwendbares Wissen für den Patienten überführt werden können. Bei den drei SmartAge Teilprojekten, die am Universitätsklinikum in Jena durchgeführt werden, wollen wir sowohl im Tiermodell als auch beim Menschen untersuchen, wie gesunde Ernährung, sowie Sport und Bewegung das Zusammenspiel von Darmflora und Hirn beeinflussen.

Im Rahmen der diesjährigen Langen Nacht der Wissenschaften möchten wir Sie dazu einladen, unsere SmartAge Team in Jena und die am Universitätsklinikum bearbeiteten Forschungsprojekte kennenzulernen:

(1) Wir zeigen Ihnen im Video und am Poster, wie unsere SmartAge Mausversuche ablaufen. Sogenannte präklinische Versuche an Mäusen sind in der Grundlagenforschung unabdingbar, um zum einen Mechanismen erforschen zu können, z.B. durch molekulare Untersuchungen an Darm- und Hirngewebe und auch um die Therapien zu testen, bevor sie bei Patienten zur Anwendung kommen. Das erlaubt uns Wissenszuwachs und Sicherheit in der Therapie.

(2) Die SmartAge Patientenstudie der Klinik für Psychologie: Machen Entspannung oder Sport im Alter Gehirn und Darm fit? Dieser Frage gehen wir in einer aktuellen Studie nach. Dafür durchlaufen ProbandInnen eine 8-wöchige Online-Intervention, die komplett von zuhause durchgeführt werden kann. Je nach Gruppe beinhaltet diese Intervention Übungen mit Fokus auf Entspannung oder körperlicher Aktivität. Vor und nach der Intervention finden umfangreiche Untersuchungen körperlicher und kognitiver Funktionen statt. Diese umfassen eine Gehirnbildgebung mittels MRT, Gedächtnis- und Aufmerksamkeitstests, eine Fitnesstestung sowie die Analyse einer Stuhlprobe. Als Dankeschön bekommen alle TeilnehmerInnen bei vollständigem Abschluss der Studie eine hochwertige Pulsuhr geschenkt!

Sie haben Interesse teilzunehmen? Dann sprechen Sie uns einfach an oder schreiben Sie eine Mail an simon.schrenk@med.uni-jena.de.

(3) Bei einigen Menschen bauen die Hirnfunktionen im Alter stärker ab, als es bei normalen Alterungsprozessen zu erwarten wäre. Sie haben ein erhöhtes Risiko für eine Demenz-Entwicklung. Menschen, die sich Sorgen machen, dass dies bei ihnen oder ihren Angehörigen der Fall ist, können Beratung, Hilfe, relevante Untersuchungen und ggf. Behandlungen im Gedächtniszentrum Jena am UKJ bekommen. Wir stellen die Arbeit unseres interdisziplinären Teams vor.

Hinweis

Bitte beachten Sie die Maskenpflicht!
 
Bild
Forschung zur Darm-Hirn-Achse
Welche Wechselwirkungen bestehen zwischen Darm und Gehirn?
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