René-Just Haüy 81743-1822) wurde nach einer Tätigkeit als Pfarrer und einer intensiven Beschäftigung mit der Botanik im Jahr 1802 zur Professor für Naturkunde am Muséum national d’histoire naturelle in Paris berufen; dort gründete er das Mineralogische Museum. Zu diesem Zeitpunkt war er bereits fast 20 Jahre Mitglied an der Akademie der Wissenschaften. Bei dem angenommen Unfall mit der Calcit-Stufe gewann er folgende Erkenntnis: Er stellte fest, dass die kleinen Stückchen zwischen den ungleich großen Flächen immer die gleichen Winkel aufwiesen und das eben im dreidimensionalen Raum. Aus seiner Beobachtung schloss er, dass jedes Mineral, jeder Körper aus kleinen Bausteinchen gleicher Art zusammengesetzt ist. Damit gilt er als Begründer der modernen Kristallographie – also der Basis der Mineralogie. Ohne die weiterführenden Erkenntnisse der letzten 200 Jahre auf diesem Fachgebiet wären z.B. keine Kristallzüchtung , keine Veränderungen von Materialien, Dotierungen und Oberflächenbeschichtungen möglich.
Am Stand der Mineralogischen Sammlung werden kleine Experimente zu den Eigenschaften des Calcits vorgeführt, dessen physikalische und chemische Eigenschaften und Besonderheiten erklärt. Auch wenn natürliche Calcite heute nicht mehr in Mikroskopen verbaut werden, bietet die Kenntnis über den Calcit gute Anknüpfunkte bis hin zu den Seltenen Erden.