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18:00 - 24:00

Uni Jena: Computer Vision Group, Institut für Informatik

Ort
Foyer, EG,
Carl-Zeiß-Str. 3

Der Computer lernt sehen: Chancen und Risiken von KI an den Beispielen Umwelt- und Klimaschutz sowie Medizin

Computer lernen aus Beispieldaten und erreichen damit unglaubliche Leistungsfähigkeit. Wir zeigen anhand ausgewählter Beispiele zum Anfassen, welche Gefahren daraus entstehen können und wie sich diese in Zukunft vermeiden lassen.

Die Computer Vision Group Jena stellt sich vor.

Die Forschung im Bereich der visuellen Erkennungssysteme hat in den letzten Jahren enorm an Aufmerksamkeit gewonnen. Viele Ergebnisse von Forschungsarbeiten aus den Bereichen des Bildverstehens und maschinellen Lernens haben den Weg in Anwendungen gefunden, die wir jeden Tag nutzen. Dazu gehören zum Beispiel Fußgängererkennung in PKWs, inhaltsbasierte Bildersuche im Browser oder Gesichtsidentifikation zum Entsperren von Smartphones. Zudem spielen solche intelligenten Systeme auch immer häufiger in der Medizin als Unterstützung für Ärzte eine Rolle. An unserem Ausstellungsbereich präsentieren wir verschiedene Projekte, die sich mit dem aktuellen Stand der Forschung im Bereich des Bildverstehens und maschinellen Lernens beschäftigen. Wir betrachten typische Anwendungsszenarien im Bereich der Biodiversitätsforschung, den Umweltwissenschaften und der Medizin. Wir beleuchten sie insbesondere auch unter ethischen Aspekten der künstlichen Intelligenz, wie etwa der gewünschten Unvoreingenommenheit bei Entscheidungen. Damit sollen die Chancen und Risiken solcher Systeme ins Bewusstsein rücken und einen verantwortungsvollen Einsatz der Technologien ermöglichen.

An folgenden Stationen können sich Besucher informieren oder sogar mitmachen:

Computer imitieren Menschen - Malen wie van Gogh

Wie würden wir aussehen, wenn uns van Gogh oder Monet in ihren typischen Stilen gemalt hätten? Diese Frage lässt sich heutzutage nicht nur hypothetisch beantworten. Mit Hilfe von maschinellen Lernalgorithmen zur automatischen Auswertung und künstlichen Erzeugung von Bildern können Stile bekannter Künstler nachgeahmt werden. Ihr könnt euch selbst davon in unserer Live-Demo überzeugen! Die Hintergründe und Methoden dazu erklären wir euch gern. Diese Demo zeigt auch, dass Computer heute schon täuschend echte Bilder oder Texte generieren können, die über soziale Medien unbemerkt Meinungen verbreiten und beeinflussen können. Wir zeigen anhand dieses und anderer Beispiele, dass der Umgang mit diesen Technologien verantwortungsvoll geschehen muss und auch welcher Nutzen daraus für unsere Gesellschaft entstehen kann.

Trifft die KI objektive Entscheidungen?

Künstliche Intelligenz und insbesondere neuronale Netze finden immer häufiger Verwendung in wichtigen, sicherheitsrelevanten Aufgabenbereichen. Beispiele hierfür sind etwa das autonome Fahren und KI-assistierte Medizin. Aber können wir ihren Entscheidungen vollkommen vertrauen? Wir zeigen anhand einer medizinischen Fragestellung, der Hauttumorerkennung, dass das Verstehen der Entscheidung eines automatischen Systems nicht immer einfach, aber enorm wichtig ist. Damit lassen sich nicht nur Systeme verbessern, sondern auch deren Grenzen genau erfassen, um einen ungeeigneten Einsatz zu vermeiden.  

Automatische Objekterkennung in der Biodiversitätsforschung

Das Artensterben ist eine große Bedrohung für unsere Gesellschaft, wie jüngst am Beispiel der Bienen auch der breiten Öffentlichkeit deutlich wurde. Um die Artenvielfalt in einer bestimmten Region kontinuierlich zu überwachen und somit Maßnahmen zum Schutz der Arten zu ergreifen, wird die Natur mit so genannten Kamerafallen beobachtet. Dabei entstehen jedes Jahr Millionen von Bildern, die zur Messung der Artenvielfalt ausgewertet werden müssen, z. B. wie viele Rehe und Füchse befinden sich in der Umgebung. Das ist für die Wissenschaftler allein nicht zu schaffen. Wir zeigen, wie der Computer bei der Auswertung helfen kann, und wie er sich vom Menschen gezielt selbst Hilfe holen kann, wenn er sich unsicher ist. In einer kleinen Demo gehen wir der Frage nach, ob es noch zu schaffen ist, ähnlich schnell und genau wie der Computer zu sein, wenn es um die Entdeckung und Bestimmung von Arten in Bildern geht.

Analysen und Vorhersagen in Klimadaten

Das Thema des menschengemachten Klimawandels ist allgegenwärtig. Auf Basis von Messdaten der letzten zwei Jahrhunderte, sowie durch aus Gestein, Fossilen und Eis der Antarktis geschätzten Klimadaten lässt sich ein ungewöhnlich schneller Anstieg der Erdtemperatur nachweisen. Prognosen für die Zukunft lassen sich dabei ebenfalls generieren. Die dafür genutzten Modelle werden stetig komplexer, da sie eine immer größer werdende Anzahl an Einflussfaktoren berücksichtigen. Die genauen Zusammenhänge der Faktoren sind dabei auch selbst Teil laufender Untersuchungen. Maschinelles Lernen kann hier helfen kausale Zusammenhänge zu identifizieren, zyklische Prozesse abzubilden und Anomalien in den Daten aufzudecken. Konkret sollen in Zukunft auch Wetterextreme besser vorhergesagt und deren Folgen abgeschätzt werden können, um die Bevölkerung rascher zu warnen und durch Präventivmaßnahmen besser zu schützen.

 
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Der Computer lernt sehen
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Die nächste Lange Nacht der Wissenschaften findet voraussichtlich 2024 statt.

TIPP: Sichern Sie sich Ihr Ticket dann im vergünstigten Vorverkauf in der Jena Tourist-Information oder im Uni-Shop der Friedrich-Schiller-Universität Jena!

Auch am Veranstaltungsabend können Sie noch Tickets erwerben:

• Jena Tourist-Information bis 22:00 Uhr

sowie von 18:00 bis 22:00 Uhr an folgenden Abendkassen:

• Beutenberg Campus, Abbe-Center, Hans-Knöll-Straße 1
• Analytik Jena, Konrad-Zuse-Straße 1
• Ernst-Abbe-Hochschule Jena, Carl-Zeiß-Promenade 2
• Friedrich-Schiller-Universität Jena, Ernst-Abbe-Platz/Carl-Zeiss-Straße 3

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