Direkt zum Inhalt
18:00 - 24:00

Friedrich-Schiller-Universität Jena

Ort
HS 2,
Uni-Parkplatz Lessingstraße bzw. Helmholtzweg 5

Fahrstuhl in die Stratosphäre

Mit einem Heliumballon geht es hinauf auf ca. 35 km. Ein Geigerzähler soll das Regener-Pfotzer Maximum der sekundären kosmischen Strahlung erfassen. Alle Messdaten werden per Funkverbindung live in den Hörsaal übertragen und ausgewertet.

Täglich werden etwa 25 Wetterballons mit Radiosonde vom Deutschen Wetterdienst (DWD) und Bundeswehr gestartet, um höhenabhängig Messdaten über Windgeschwindigkeit, Temperatur, Luftdruck und Luftfeuchte zu gewinnen, die für die Berechnung der Wetterprognosen notwendig sind. Maximal fünfmal pro Woche fliegen Ozon-Messgeräte mit. Viel seltener steigt auch mal ein Geigerzähler auf und von diesem Typ – ein eigenentwickelter Schülerbausatz – ist es in diesem Jahr erst der vierte Flug.
Mit einem Heliumballon geht es hinauf in eine Höhe von ca. 35 km und nach dem Platzen des Ballons am Fallschirm wieder hinunter. Während des Fluges werden natürlich auch übliche Messdaten zur Position, Windgeschwindigkeit, Temperatur und Luftfeuchte bestimmt. Dies übernimmt eine RS41 Radiosonde des DWD-Lindenberg, wodurch die Mission auch unter https://radiosondy.info und https://sondehub.org im Internet sichtbar wird. Sozusagen huckepack im Datenstrom werden die Geigerzähler-Messwerte von der Radiosonde an die Bodenstationen gesendet – zur Langen Nacht der Wissenschaften mit einer kommerziellen Radiosonde des DWD im für die Meteorologie reservierten Frequenzband zwischen 400 und 406 MHz. Bei Missionen an Schulen übernimmt diese Aufgabe eine umprogrammierte Radiosonde im 70cm-Band unter Regie eines Funkamateurs. Die Daten des Geigerzählers werden allerdings nur bei der Missionsverfolgung im Hörsaal sichtbar sein.
In einer Höhe von ca. 20 km sollte sich das sogenannte Regener-Pfotzer Maximum (RP-Max) - ein Extremum der sekundären kosmischen Strahlung mit einer aktuell ca. 30-mal höheren Strahlungsintensität gegenüber dem Bodenniveau - zeigen. Die kosmische Strahlung ist Teil des Weltraumwetters und beeinflusst die irdische Magnetosphäre, Ionosphäre und Erdatmosphäre. Ein signifikanter Zusammenhang zwischen kosmischer Strahlung und Klima oder Wetter ist umstritten. Experimentell gesichert ist, dass durch Weltraumwetter Stromausfälle (Kanada,1989) und Sattelitenabstürze (E. Musk, 2022) erfolgen können. Sicher scheint auch, dass die Höhe des RP-Max antizyklisch zur Anzahl der Sonnenflecken ist. Aktuell nimmt die Zahl der Sonnenflecken zu und sollte 2025 ein Maximum erreichen. Die Höhe des RP-Max wird also in den nächsten drei Jahren abnehmen und wir sollten mit dem Experiment nicht länger warten.

Hinweis

18:00 Uhr Ballonstart, 19:00 Uhr 1. MissionsVerfolgung (Vortrag und aktuelle Messwerte), 20:00 2. MiV, 21:00 Uhr 3. MV
 
Bild
Ballonstart zur LNDW 2019
Ballonstart
, ©

Standort


0