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18:00 - 24:00

Friedrich-Schiller-Universität Jena

Ort
SR 114, 1. OG,
Carl-Zeiss-Str. 3

Die Pazifische Nordwestküste Kanadas: Indigene Perspektiven auf Land und Literatur

Begeben Sie sich mit uns auf eine Reise an die Pazifische Nordwestküste Kanadas und gewinnen Sie einen Einblick in indigene Perspektiven und Traditionen.

Seit den 1970er Jahren ist in Nordamerika–vor allem in Kanada–ein kraftvolles Wiederbeleben der indigenen Traditionen zu beobachten. Aus dem politisch-emanzipativen Bestreben des „Indian Movement“ nach kultureller Selbstbestimmung sind eine Vielzahl von Schulen, Museen und Community Centers entstanden. In diesen werden die eigenen Sprachen wieder unterrichtet, die kulturellen Bräuche wieder gepflegt und die eigene Geschichte aus indigener Sichtweise erzählt: von den mythischen Anfängen bis zu den traumatischen Repressionen im gewaltsamen Kulturkontakt mit den europäischen Siedlern, wie die Verschleppung indigener Kinder in weit entfernte, vor allem von den christlichen Kirchen geführten Residential Schools.

In jüngster Zeit äußert sich dieser Wunsch nach einer wieder selbstbewusst gelebten, kulturellen Identität in der Forderung nach einer umfassenden „Dekolonialisierung“ aller gesellschaftlichen Bereiche, vor allem auch im Hinblick auf Erziehung und Bildung in den Schulen und Universitäten. Dabei geht es darum, die europäisch geprägte Wissensproduktion und Wissensvermittlung zu hinterfragen und um indigenes Wissen und um traditionell indigene Lernformen zu ergänzen, in denen eine andere „Weltsicht“ zum Ausdruck kommt. Dieser Prozess erscheint heute umso wichtiger, da im indigenen Wissen auch Impulse zu finden sind, die neue Sichtweisen auf globale Probleme, wie z.B. dem Klimawandel und dem gravierenden Verlust von Tier-und Pflanzenarten, eröffnen können.

Gemeinsam mit Ihnen möchten wir bei der Langen Nacht der Wissenschaften am Beispiel der Pazifischen Nordwestküste Kanadas die Relevanz indigenen Wissens und indigener Perspektiven ergründen. Freuen Sie sich auf unsere multimediale Ausstellung. Jeweils um 19 Uhr und 21 Uhr finden kurze Videovorführungen statt.
 

 

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