Da wir die natürlichen Wechselwirkungen zwischen Pflanzen und Insekten untersuchen, verzichten wir im Gewächshaus auf Insektizide. Durch gezielten Einsatz von Nützlingen können wir Schädlinge reduzieren und so die Umwelt und unseren Geldbeutel schonen.
Durch den übermäßigen Gebrauch von Schädlingsvernichtungsmitteln in der Landwirtschaft und kommerziellen Gewächshäusern werden immer mehr resistente Insektenstämme erzeugt. Bereits vor 20 Jahren waren mehr als 500 Insektenarten bekannt, die gegen mindestens ein Insektizid, und 17 Arten, die gegen alle Hauptklassen von Insektiziden resistent waren. Auch viele Pilze und andere Pflanzenpathogene zeigen Resistenzen gegen chemische Pflanzenschutzmittel. Durch die Etablierung eines biologischen bzw. integrierten Pflanzenschutzes ist es dem Gewächshausteam am Max-Planck-Institut für chemische Ökologie gelungen, statt eines reaktiven Systems der chemischen Behandlung ein aktives und präventives System der Schädlingskontrolle umzusetzen. Durch den Einsatz von Antagonisten, den natürlichen Feinden der Schädlinge, die diese fressen oder parasitieren, kann der Schädlingsbefall präventiv auf ein erträgliches Maß reduziert werden.
Das Ziel des integrierten Pflanzenschutzes und der biologischen Schädlingskontrolle ist nicht unbedingt, die Gewächshausanlage völlig schädlingsfrei zu halten, sondern die Schädlinge vielmehr in Schach zu halten. Durch entsprechende Maßnahmen kann der Einsatz von chemischen Mitteln minimiert werden, was für die Durchführung von Forschungsexperimenten absolut notwendig ist, da die Untersuchungen von Pflanzen-Insekten-Interaktionen im Mittelpunkt der Forschung stehen.
Es werden einige der in unserer Gewächshausanlage auftretenden Schädlinge und ihre erfolgreich angewendeten natürlichen Feinde vorgestellt.
Außerdem können kleine und große Besucher*innen in einem Quiz mehr über wichtige Nutzpflanzen erfahren, von denen viele für unsere Ernährung unentbehrlich sind.