Wir atmen ständig in der Luft befindliche Sporen von Aspergillus fumigatus ein – dem krankheitserregenden Pilz, der unseren Forschungsschwerpunkt darstellt. Bei gesunden Personen kann das Immunsystem den Pilz bekämpfen. In der Lunge von Patienten mit geschwächtem Immunsystem kann er jedoch in den Immunzellen überleben. In ähnlicher Weise können auch andere pathogene Mikroorganismen der Abtötung durch unser Immunsystem entgehen und Krankheiten verursachen.
Die Entdeckung von Antibiotika war einer der größten Durchbrüche für das Gesundheitssystem und hat unzählige Leben gerettet. Der ständige Einsatz von Antibiotika führte jedoch in den letzten Jahren zur Entwicklung von antibiotikaresistenten Erregern.
Daher besteht derzeit ein großer Bedarf an neuen Antibiotika und therapeutischen Strategien zur Bekämpfung dieser Krankheitserreger. Antibiotika sind kleine chemische Moleküle, die Mikroorganismen gezielt töten können. In der Natur werden sie beispielsweise von Bakterien und Pilzen als Waffe gegen konkurrierende Organismen produziert. Sie gehören zur Sprache, mit der sich Mikroorganismen in der Natur untereinander verständigen. Unsere Untersuchungen zur Kommunikation der Mikroorganismen können zur Identifizierung neuer Wirkstoffe führen, die zur Behandlung von Infektionskrankheiten eingesetzt werden können.
Wir geben einen Einblick in unsere Forschung mit Schimmelpilzen, insbesondere zeigen wir einige Mechanismen der Pathogenität von Aspergillus fumigatus, sowie unsere Ansätze zum Nachweis potenziell neuer Antibiotika.